Die Computertomographie (CT) ist ein seit Jahrzehnten etabliertes Schnittbildverfahren und elementarer Baustein der modernen medizinischen Diagnostik. Unter Verwendung von Röntgenstrahlen können letztlich alle Teile des Körpers dargestellt werden. Eine Röntgenröhre umkreist hierzu die zu untersuchende Körperregion, gegenüberliegende Detektoren empfangen die durch den Körper abgeschwächten Röntgenstrahlen und ein Hochleistungscomputer errechnet daraus die Bilder. Die einzelnen Körperabschnitte und Organe lassen sich überlagerungsfrei und somit exakt darstellen. Da es sich um eine dreidimensionales Verfahren handelt, lassen sich Aufnahmen in allen beliebigen Raumrichtungen in 2D und auch 3D-Rekonstruktionen berechnen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Sie liegen während der Untersuchung auf einem Untersuchungstisch, welcher sich kontinuierlich und nahezu lautlos durch einen weiten, offenen Ring bewegt. Die Untersuchungsdauer im Gerät beträgt etwa 5-10 Minuten, wobei die Messzeit und damit die Applikation der Röntgenstrahlen nur wenige Sekunden dauert. Die Untersuchung wird von einer speziell ausgebildeten medizinisch-technischen Röntgenassistentin (MTRA) durchgeführt, die den Untersuchungvorgang und auch Sie optisch und akustisch überwacht. Sie haben jederzeit die Möglichkeit Zeichen zu geben, falls Sie sich nicht wohl fühlen.
Bei einigen Fragestellungen Bedarf die Computertomographie einer speziellen Vorbereitung, wie z.B. einer Gabe von Kontrastmittel, häufig intravenös, zum Teil auch oral und/oder rektal. Die Aufenthaltsdauer in unserer Praxis ist daher unterschiedlich, sie beträgt insgesamt zwischen 1 und 2,5 Stunden.
Was kann untersucht werden?
Die Computertomographie ist in der modernen Medizin ein unentbehrliches Hilfsmittel und sie wird für diagnostische Zwecke zur Untersuchung aller Körperregionen angewendet. Darüberhinaus dient sie im Rahmen der Interventionellen Computertomographie auch der gezielten und minimal invasiven Schmerztherapie, der Probenentnahme von krankhaftem Gewebe oder der Einbringung von Drainagen oder anderen therapeutischen Instrumenten.
Die wichtigsten CT-Untersuchungen und Fragestellungen:
Schädel/Gehirn/Gesichtschädel
Hals
Thorax und Abdomen
Wirbelsäule
Extremitäten/Gelenke
virtuelle Koloskopie
Interventionelle Computertomographie
Was ist zu beachten? Wie bereite ich mich als Patient vor?
- Bei vielen computertomographischen Untersuchungen ist die Gabe von Röntgenkontrastmittel notwendig (siehe unten).
- Patienten sollten bei Untersuchungen des Bauchraumes nüchtern (3-4 Stunden vor der Untersuchung) sein. Bei allen übrigen Untersuchungen mit Ausnahme der virtuellen Coloskopie ist keine spezielle Vorbereitung notwendig.
- Falls bei Ihnen schon einmal eine Computertomographie durchgeführt wurde, ist es sehr hilfreich, wenn Sie die entsprechenden Unterlagen (Bilder, Befundberichte, Arztbriefe) zum Termin mitbringen. Der zeitliche Verlauf kann in der Radiologie häufig entscheidend sein.
- Bei Frauen im gebärfähigem Alter muß eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein, da bei bestehender Schwangerschaft eine Computertomographie bis auf wenige Ausnahmen kontraindiziert ist.
Kontrastmittel
In Abhängigkeit von der Fragestellung ist es häufig notwendig die Aussagekraft der Untersuchung durch die Injektion eines Röntgenkontrastmittels in eine Armvene während der Untersuchung zu steigern. Das Kontrastmittel wird benutzt um Strukturen optisch besser voneinander zu trennen oder auch erst sichtbar zu machen. Auch können damit krankhafte Prozesse besser eingeordnet werden (z.B. Entzündungen, Gefäßmissbildungen oder Tumore).
Bei der Untersuchung des Bauchraumes ist es zusätzlich notwendig Kontrastmittel vor der Untersuchung über einen Zeitraum von ca. 1-1,5 Stunden zu trinken, um den Magen- und Darmtrakt zu kontrastieren und besser zu beurteilen. Des öfteren ist auch von einer rektalen Applikation einer diagnostischer Mehrwert zu erwarten.
Die Röntgenkontrastmittel für die Computertomographie sind jodhaltig. Sie sind lange erprobt und prinzipiell gut verträglich. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, welche sich nach Gabe eines Antiallergikums zurückbilden. Nach der Untersuchung wird das Kontrastmittel vom Körper über die Nieren und den Darm ungefähr innerhalb eines Tages wieder ausgeschieden. Eine Kontrastmittelgabe erfolgt selbstverständlich immer nur nach schriftlicher Einwilligung!
Folgende Punkte müssen bei einer Kontrastmittelgabe speziell beachtet werden:
- Bei bekannter Jodallergie, Schilddrüsenüberfunktion oder Einschränkung der Nierenfunktion Bedarf es einer speziellen Vorbereitung oder die Untersuchung muß ohne Kontrastmittel durchgeführt werden. Deswegen ist es wichtig, daß Sie zur Untersuchung eine aktuelle Blutuntersuchung mit den Werten über die Nieren- und Schilddrüsenfunktion mitbringen (Kreatinin, TSH). Falls aufgrund der Laborkonstellation oder einer Jodallergie die Computertomographie mit Kontrastmittelgabe nicht möglich ist, kann häufig alternativ eine Kernspintomographie durchgeführt werden.
- Bei Patienten mit Diabetes mellitus, die mit metforminhaltigen Medikamenten behandelt werden, ist eine Kontrastmittelgabe prinzipiell möglich. Nur wenn die Nierenfunktion eine gewissen Grenze unterschreitet, ist das Medikament 48 Stunden vorher zu pausieren und auch erst 48 Stunden nach der Kontrastmittelgabe wieder fortzuführen (vorausgesetzt die Nierenfunktion hat sich nicht verschlechter; Kontrolle des Kreatinin-Wertes erforderlich).