Kernspintomographie (MR)

Bei der Kernspintomographie (MRT oder auch MRI oder NMR) handelt es sich um eine Magnetresonanztechnik, bei der die Ladung der Wasserstoffatome im Körper zur Erzeugung von diagnostischen Bildern genutzt wird. Diese Technik kommt ohne jede Strahlenbelastung aus. Es sind bislang keine schädlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper bekannt.

In unserer Praxis für Radiologie kommen siet vielen Jahren zwei 1,5 Tesla-Hochfeldkernspintomographen der Firma Siemens zum Einsatz. Bei dem Modell Espree handelt es sich um einen halboffenen Kernspintomographen, d.h. das Gerät ist mit einer Länge von 125 cm und einer Öffnung von 70 cm Durchmesser besonders für Patienten mit Platzangst und/oder stattlicher Statur geeignet. Seit dem Sommer 2016 nutzen wir ausserdem einen state-of-the-art  Hochfeldkernspintomographen mit einer Feldstärke von 3 Tesla. Dies ermöglicht eine höhere örtliche Auflösung und somit eine noch detailreichere Darstellung krankhafter Veränderungen. Auch hier durchmisst die Patientenöffnung 70 cm.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Aufenthaltsdauer in unserer Praxis veranschlagen wir mit etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Untersuchungsdauer im Gerät beträgt durchschnittlich zwanzig bis dreißig Minuten. Lediglich Untersuchungen des Herzens oder des Bauchraumes können im Einzelfall etwas länger dauern. Im Regelfall liegt der Patient auf dem Rücken. Die zu untersuchende Körperregion muss mittels einer sogenannten Spule umschlossen bzw. bedeckt werden, damit die notwendige Bildqualität erreicht werden kann. Hierbei soll es für Sie natürlich immer möglichst bequem zugehen. Da die Maschinen laute Geräusche produzieren tragen Sie während der Untersuchung einen Gehörschutz, über den je nach Wunsch auch ein Radioprogramm abgespielt werden kann. Wichtig ist, dass Sie während der gesamt Untersuchungsdauer möglichst ruhig liegen bleiben; auch kleinste Bewegungen sollten so gut wie möglich vermieden werden. Für den Notfall wird Ihnen einen Klingel in die Hand platziert. Neben der optischen Überwachung durch unsere medizinisch-technischen Röntgenassistenten/-innen können Sie sich im Ernstfall also auch selbst bermerkbar machen.

 

Kontraindikationen

Grundsätzlich sind implantierte Fremdkörper auf ihre MRT-Tauglichkeit zu prüfen. Immer mehr Produkte sind unter bestimmten Voraussetzungen als sicher einzustufen. Sollten Sie einen Fremdkörper in sich tragen, bringen Sie bitte die entsprechenden Unterlagen (Implantatpass etc.) mit zur Untersuchungen. Entscheidend ist hier die genaue Typenbezeichnung und der Hersteller. Kardiale Eventrecorder sollten vor der MRT ausgelesen werden, da die Daten sonst unwiderruflich überschrieben werden.

Herzschrittmacher sind in unserer Praxis leider eine Kontraindikation und generell nur mit wenigen Ausnahmen MR-tauglich. Hierfür bedarf es allerdings einer Vorstellung im Schwerpunktzentrum mit kradiologischer Vor- und Nachbereitung. Die Indikationsstellung sollte auch unter optimalen Voraussetzungen sehr streng gestellt werden.

Auch während einer Schwangerschaft sollte die Notwendigkeit einer Kernspintomographie gründlich überprüft werden.

Wie bereite ich mich als Patientin, als Patient vor?

Gerenell bedarf es keiner sonderlichen Vorbereitung. Bei Untersuchungen des Bauchraumes sollte eine Nüchternphase von 3-4 Stunden vor der Untersuchung eingehalten werden. Sollen Bilder Ihrer Augen angefertigt werden? Dann verzichten Sie bitte auf Make-Up und tragen Sie möglichst keine Kontaktlinsen.

Kontrastmittel

Eine intravenöse Gabe von Kontrastmittel ist bei vielen Fragestellungen sehr sinnvoll, in einigen sogar unabdingbar. Es handelt sich hierbei um eine flüssige Substanz auf Basis von Gadolinium, die sich mit dem Blut im gesamten Körper verteilt und dabei hilft Strukturen besser identifizieren und von einander abgrenzen zu können. Grundsätzlich wird Kontrastmittel häufig bei Fragen nach Tumoren und Entzündungen sowie zur Gefäßdarstellung (Angiographie) verwendet.

Durch einen kleinen Zugang in einer Armvene fließt das Mittel über wenige Sekunden ein, dies wird vorher durch unsere Mitarbeiter angekündigt. Hierbei spürt man im Regelfall eine gewisse Kühle an der Infusionsnadel. In sehr seltenen Fällen kann eine Unverträglichkeit oder gar eine allergische Reaktion auftreten. Zu ca. 90% passiert dies innerhalb der ersten Sekunden bis Minuten, so dass eine unmittelbare Behandlung in unserer Praxis durchgeführt werden könnte.

Auf eine Kontrastmittelgabe sollte verzichtet werden, wenn es in der Vergnagenheit bereits zu einer Allergie gekommen ist oder wenn eine signifikante Nierenfunktionseinschränkung besteht. Sollte es nötig sein, können wir vor Ort und innerhalb weniger Sekunden die aktuelle Nierenfunktion per Schnelltest mit einem Tropfen Blut aus der Fingerkuppe bestimmen.

In der jüngeren Vergangenheit wurden im Rahmen von Studien und Autopsien Gadolinium-Ablagerungen im Hirn gefunden. Ob diese jedoch eine krankhafte Auswirkung haben und ob sie durch eine vermehrte Kontrastmittelgabe verursacht wurden, ist zur Zeit noch offen. Sollten Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht uns anzusprechen.